Steuerbetrug, Steueranwalt & Verjährungsfrist: Eine rechtliche Beratung

Steuerbetrug - Steueranwalt in der Nähe und Steuerbetrug melden
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Steuerbetrug vom Steueranwalt erklärt: Grenzen der Steuergestaltung und Ihre Rechtsfolgen

Grenzen der Steuergestaltung: Wann legale Maßnahmen in Steuerbetrug übergehen und welche rechtlichen Konsequenzen drohen vom Steueranwalt in der Nähe erklärt

Wissen Sie eigentlich, welche Steuergestaltungs-Maßnahmen zulässig sind und ab wann das Finanzamt von einem Steuerbetrug ausgeht? Ist das überhaupt genau geregelt oder liegt hier vieles im Ermessensspielraum der jeweiligen Steuer-Beamten?

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Definition und Rechtsgrundlagen des Steuerbetrugs

Bevor man in die komplexe Welt der Steuergestaltung eintaucht, ist es essenziell, den grundlegenden Begriff des Steuerbetrugs zu verstehen.

Definition Steuerbetrug

Steuerbetrug bezieht sich im Kern auf jegliche Art von unrichtigem Bilanzansatz. Unter einem „unrichtigen Bilanzansatz“ wird eine finanzielle Darstellung oder Transaktion in einem Jahresabschluss verstanden, die nicht den tatsächlichen wirtschaftlichen Vorgängen oder dem wahren Wert eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit entspricht. Dies bedeutet, dass jede finanzielle Darstellung, die nicht die echten finanziellen Aktivitäten eines Unternehmens oder einer Einzelperson wiedergibt, potenziell als Steuerbetrug betrachtet werden kann.

Steuerbetrug in der Praxis

In der Praxis wird der Grundsatz des Steuerbetrugs jedoch nicht in seiner vollen Schärfe angewandt. Das bedeutet, dass nicht jeder kleinere Fehler in der Buchführung zwangsläufig zu Anklagen wegen Steuerbetrugs führt. Wenn bei einer Steuerprüfung ein Fehler aufgedeckt wird, wird ein solcher Bilanzansatz oft einfach korrigiert. Es sind oft nur gravierende Fälle, bei denen es Hinweise auf Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit gibt, die zu strafrechtlichen Konsequenzen führen können.


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Grenzen der Steuergestaltung und Bewertung durch das Finanzamt

Ermessensspielraum der Steuerbeamten

Es ist oft nicht exakt festgelegt, wann das Finanzamt von einem Steuerbetrug ausgeht. Auch wenn es abstrakte Regelungen und Gesetze gibt, liegt vieles im Ermessensspielraum der jeweiligen Steuerbeamten. Das bedeutet, die Bewertung einer bestimmten steuerlichen Maßnahme kann von Beamten zu Beamten variieren.

Bewusster steuerlicher Missbrauch

Die Dinge komplizieren sich, wenn das Finanzamt einen bewussten Missbrauch von steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten gemäß § 42 AO identifiziert. Es ist oft schwierig, konkret zu definieren, wann ein solcher Missbrauch vorliegt, besonders wenn es um Steuergestaltung innerhalb Deutschlands geht. Hierbei hängt die Bewertung stark von den spezifischen Umständen und Details des jeweiligen Falles ab.

Regelungen bei grenzüberschreitender Gestaltung

Einige Klarheiten wurden jedoch hinsichtlich grenzüberschreitender Gestaltungen geschaffen. Seit dem 1.1.2020 gelten neue Gesetze gemäß §§138a – 138k AO, die bestimmte grenzüberschreitende Steuergestaltungsmaßnahmen explizit benennen. Unternehmen, die Gewinne in Niedrigsteuerländer verlagern, müssen nun solche Maßnahmen beim Finanzamt melden. Das Finanzamt bewertet anschließend, ob diese Maßnahmen rechtskonform sind oder als Steuerbetrug betrachtet werden können.

Potenzielle Konsequenzen für Geschäftsführer bei Steuervergehen

Die Sorgfaltspflicht des Geschäftsführers

Als Geschäftsführer sind Geschäftsführer gesetzlich dazu verpflichtet, alle Geschäfte mit der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes durchzuführen, gemäß § 43 GmbHG. Dies bedeutet, dass sie bei Verletzung ihrer Sorgfaltspflicht persönlich haften können. Auch wenn sie lediglich angestellte Geschäftsführer sind, kann die GmbH Schadenersatz verlangen.

Steuerhinterziehung und ihre Folgen

Das Finanzamt geht bei einem Verdacht auf Steuerbetrug grundsätzlich von einer Steuerhinterziehung (hier mehr zu Steuerhinterziehung) aus. Jeder unrichtige Bilanzansatz und auch das verspätete oder unvollständige Überweisen von Steuern wird zunächst als versuchte Steuerhinterziehung gewertet. Sollten die Vorwürfe sich erhärten und keine entlastenden Informationen vorgebracht werden können, ist eine Verurteilung in der Praxis oft die Konsequenz. Das Strafmaß kann hierbei von Geldstrafen bis zu 50.000 Euro bis zu Gefängnisstrafen von bis zu 10 Jahren reichen, abhängig von der Schwere der Hinterziehung.

Steuerverkürzung – eine mildere Form

Es gibt auch Fälle, in denen das Fehlverhalten als Steuerverkürzung, und nicht als Steuerhinterziehung, betrachtet wird, speziell, wenn leicht fahrlässiges Handeln festgestellt wird. Im Unterschied zur Steuerhinterziehung wird die Steuerverkürzung lediglich als Ordnungswidrigkeit betrachtet, und nicht als Straftat. Dies bedeutet, dass, auch wenn eine Geldstrafe verhängt wird, dies nicht in der Strafakte des Betreffenden vermerkt wird. Die potenzielle Geldstrafe kann jedoch ebenfalls bis zu 50.000 Euro betragen.

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Für eine persönliche Beratung erreichen Sie uns telefonisch unter 04202 / 638370. Sie können uns auch direkt per E-Mail unter info@rechtsanwaltkaufmann.de kontaktieren.

Die enthaltenen Informationen in diesen Artikel dienen allgemeinen Informationszwecken und beziehen sich nicht auf die spezielle Situation einer Person. Sie stellen keine rechtliche Beratung dar. Im konkreten Einzelfall kann der vorliegende Inhalt keine individuelle Beratung durch fachkundige Personen ersetzen.

Eine individuelle Beratung mit einem Rechtsanwalt wird empfohlen, um Ihre spezifische Situation zu bewerten und eine maßgeschneiderte Vorgehensweise zu entwickeln.


Fragen und Antworten zum Thema „Steuerbetrug Verjährungsfrist“:

  • Wie kann ich Steuerbetrug melden und was sollte ich dabei beachten?

    Steuerbetrug kann beim zuständigen Finanzamt oder bei den Steuerfahndungsstellen gemeldet werden. Bevor man einen Verdacht meldet, sollte man sicher sein, dass es wirklich Anzeichen für Steuerbetrug gibt, um ungerechtfertigte Beschuldigungen zu vermeiden. Es könnte auch hilfreich sein, sich vorab rechtlich beraten zu lassen.

  • Wie lange ist die Verjährungsfrist bei Steuerbetrug?

    Die Verjährungsfrist bei Steuerbetrug variiert je nach Schwere des Falls und anderen Umständen. Es ist ratsam, einen spezialisierten Anwalt in Ihrer Nähe zu konsultieren, um genaue Informationen bezüglich Ihres individuellen Falls zu erhalten.

  • Was versteht man unter Steuerbetrug?

    Steuerbetrug ist ein Delikt, bei dem ein Steuerpflichtiger bewusst falsche Angaben macht, um Steuern zu vermindern oder zu umgehen. Dies kann sowohl durch Unterlassung von Angaben als auch durch aktive Falschinformationen geschehen.


Mehr zum Thema Steuerrecht:


Quellen zum Thema Steueranwalt in der Nähe:

https://www.steuerberatung-breit.de/steuerbetrug-so-schnell-bringen-sie-zu-aggressive-gestaltungsmassnahmen-ins-gefaengnis


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