Greenwashing Gesetz: Sustainable Finance Disclosure Regulation | So Greenwashing erkennen 2025

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Eigene Darstellung Dall-E 3

Greenwashing Gesetz: Erkennung und Vermeidung mit Sustainable Finance Disclosure Regulation

Ein Leitfaden für Unternehmen und Finanzdienstleister zum Greenwashing Gesetz – So Greenwashing erkennen

Die zunehmende Nachfrage nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Finanzprodukten hat das Phänomen des Greenwashings in den Vordergrund gerückt. In den letzten Jahren sind zahlreiche Finanzinstitute wegen Greenwashing-Vorwürfen in den Fokus der Aufsichtsbehörden geraten. Prominente Beispiele sind die Strafen gegen Goldman Sachs und BNY Mellon durch die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) sowie die Razzien bei der DWS Group und ihrer Muttergesellschaft Deutsche Bank in Deutschland. Diese Entwicklungen verdeutlichen die wachsende Bedeutung der Einhaltung von ESG-Standards (Environmental, Social, Governance) und die Notwendigkeit, Transparenz und Glaubwürdigkeit in der Kommunikation über Nachhaltigkeitsstrategien sicherzustellen.

In diesem Leitfaden werden wir auf die verschiedenen Aspekte des Greenwashings eingehen, einschließlich der Erkennungsmethoden, der Rolle der Aufsichtsbehörden, der rechtlichen Konsequenzen und der best practices zur Vermeidung von Greenwashing.

Ein Überblick zu diesem Thema finden Sie hier: https://rechtsanwaltkaufmann.de/bank-und-kapitalmarktrecht/eu-green-bond-standard

Greenwashing und Gesetzgebung

Greenwashing bezeichnet die Praxis, falsche oder irreführende Behauptungen über die Umweltfreundlichkeit von Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftspraktiken eines Unternehmens aufzustellen, um ein umweltbewusstes Image zu fördern. Dies führt nicht nur zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei Verbrauchern und Investoren, sondern birgt auch rechtliche Risiken und kann erhebliche Strafen nach sich ziehen. In Deutschland regelt u.a. das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) solche irreführenden Praktiken, um Verbraucher zu schützen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht Greenwashing im Finanzsektor und stellt sicher, dass Finanzprodukte ihre Nachhaltigkeitsversprechen einhalten.

Unternehmen müssen gemäß der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) transparente Nachhaltigkeitsinformationen offenlegen. Die BaFin hat eine umfassende Sustainable Finance Strategie entwickelt, um die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in den Finanzmarkt zu fördern und Greenwashing entgegenzuwirken. Diese Strategie umfasst verschiedene Maßnahmen, darunter die Entwicklung von Leitlinien und Standards zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen, die Überprüfung der Einhaltung dieser Standards und die Förderung eines einheitlichen Verständnisses von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen im Finanzsektor.

Techniken zur Identifizierung von Greenwashing-Praktiken in Ihrem Unternehmen

Eine der effektivsten Methoden zur Identifizierung von Greenwashing im eigenen Unternehmen ist der Einsatz von Datenanalyse und Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Technologien ermöglichen die Überprüfung von ESG-Berichten (Environmental, Social, Governance) und Unternehmensangaben, indem sie Diskrepanzen und Ungereimtheiten in Nachhaltigkeitsberichten aufdecken. Beispielsweise kann Ihr Unternehmen durch KI-basierte Systeme signifikante Abweichungen in den gemeldeten CO₂-Emissionen der ESG-Berichte feststellen, was zur Vermeidung Greenwashing-Praktiken führen könnte, wenn die Berichte vor der Veröffentlichung überarbeitet werden.

Regelmäßige unabhängige Audits und die Einhaltung von anerkannten Zertifizierungen wie ISO 14001 können ebenfalls dazu beitragen, die Echtheit von Nachhaltigkeitsbehauptungen zu überprüfen. Beispielsweise wurde bei einer unabhängigen Prüfung des Modeherstellers H&M festgestellt, dass die behauptete Verwendung von recycelten Materialien stark übertrieben war. Diese Untersuchung ergab, dass viele der als „recycelt“ beworbenen Produkte tatsächlich nur einen geringen Anteil an recycelten Materialien enthielten. Diese Irreführung führte zu erheblichen Reputationsschäden und machte deutlich, dass H&M grundlegendere Änderungen in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie vornehmen muss, um glaubwürdig zu bleiben​. Es lohnt sich dementsprechend, unabhängige Audits und Zertifizierungen durchführen zu lassen, um Ihre ESG-Angaben und -Versprechen verifizieren zu lassen.

Vergleichsstudien, bei denen Nachhaltigkeitsangaben gegen Branchenstandards und Wettbewerber benchmarken, sind eine unverzichtbare Technik zur Bewertung und Verbesserung Ihrer ESG-Performance. Auch wenn es derzeit an einheitlichen Standards mangelt, bieten Frameworks wie die Global Reporting Initiative (GRI) und das Sustainability Accounting Standards Board (SASB) wertvolle Orientierungshilfen. Diese Standards definieren spezifische Kennzahlen und Offenlegungsanforderungen, die Ihnen helfen, Ihre Nachhaltigkeitsberichte konsistent und vergleichbar zu gestalten.

Nutzen Sie diese etablierten Frameworks, um Ihre ESG-Berichterstattung zu optimieren und die Glaubwürdigkeit Ihrer Nachhaltigkeitsangaben zu erhöhen. Viele führende Organisationen kombinieren beide Standards, um die Konsistenz und Vergleichbarkeit ihrer Berichte weiter zu verbessern. Setzen auch Sie auf diese bewährten Ansätze, um sich im Wettbewerb zu behaupten und das Vertrauen Ihrer Stakeholder zu stärken.
Schließlich kann das Einholen von Feedback von relevanten Stakeholdern wie NGOs, Kunden und Mitarbeitern die Authentizität der Nachhaltigkeitsmaßnahmen eines Unternehmens bestätigen.

European Sustainability Reporting Standards (ESRS)

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) wurden am 31. Juli 2023 von der Europäischen Kommission angenommen und sind ab dem Geschäftsjahr 2024 für Unternehmen, die der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) unterliegen, verpflichtend. Dies betrifft große börsennotierte Unternehmen, große Banken und Versicherungsunternehmen sowie große börsennotierte Nicht-EU-Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten. Diese Unternehmen müssen ihre ersten Nachhaltigkeitsberichte 2025 veröffentlichen​. Börsennotierte KMU und große nicht-europäische Unternehmen sind ab dem Geschäftsjahr 2026 bzw. 2028 berichtspflichtig.

Die ESRS zielen darauf ab, die Qualität und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU zu verbessern und dabei die Offenlegung von Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen zu standardisieren. Unternehmen müssen über ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie über finanzielle Risiken und Chancen berichten, die sich aus sozialen und ökologischen Fragen ergeben, was dem Prinzip der „doppelten Wesentlichkeit“ entspricht.

Die ESRS wurden in enger Abstimmung mit globalen Standards wie denen des International Sustainability Standards Board (ISSB) und der Global Reporting Initiative (GRI) entwickelt, um die Interoperabilität zu maximieren und Doppelberichterstattung zu vermeiden.


Rechtsanwalt Hermann Kaufmann steht für eine umfassende Beratung zum Thema „Sustainable Finance Disclosure Regulation“ zur Verfügung: Nehmen Sie gerne Kontakt auf!

Rolle der Aufsichtsbehörden zum Greenwashing und Best Practices

Die European Securities and Markets Authority (ESMA) spielt eine Schlüsselrolle bei der Überwachung der Einhaltung von ESG-Offenlegungen und der Verhinderung von Greenwashing innerhalb der EU. Sie entwickelt Richtlinien und Standards zur Verbesserung der Transparenz und Überprüfbarkeit von Nachhaltigkeitsangaben. Ein prominentes Beispiel ist die Einführung der EU Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR), die Finanzmarktteilnehmer verpflichtet, detaillierte Informationen über die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken offenzulegen. Diese Verordnung soll sicherstellen, dass Investoren klare und präzise Informationen erhalten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Nationale Aufsichtsbehörden, wie beispielsweise die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland, überwachen die Einhaltung der ESG-Vorgaben und ergreifen Maßnahmen gegen Unternehmen, die Greenwashing betreiben. Um Greenwashing zu vermeiden, sollten Unternehmen klare, genaue und überprüfbare Informationen über ihre Nachhaltigkeitspraktiken veröffentlichen. Die Einhaltung anerkannter Standards wie den Green Bond Principles der International Capital Market Association (ICMA) oder dem Climate Bonds Standard ist entscheidend. Regelmäßige unabhängige Audits und Bewertungen der Nachhaltigkeitsangaben durch Dritte erhöhen die Glaubwürdigkeit. Die Schulung der Mitarbeiter in Bezug auf Nachhaltigkeit und die Bedeutung von ehrlichen und genauen Nachhaltigkeitsangaben ist ebenfalls wichtig. Schließlich sollte ein aktiver Dialog mit Stakeholdern geführt werden, um Feedback zu erhalten und die Transparenz zu erhöhen.

Haben Sie Fragen zum Greenwashing Gesetz?


Möchten Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen Greenwashing vermeidet und nachhaltige, glaubwürdige ESG-Strategien verfolgt? Unser umfassender Leitfaden bietet Ihnen die notwendigen Informationen und Best Practices, um Transparenz und Vertrauen bei Ihren Stakeholdern zu stärken. Von der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen bis hin zur Implementierung effektiver Erkennungsmethoden – wir unterstützen Sie auf Ihrem Weg zur authentischen Nachhaltigkeit.

Für eine persönliche Beratung erreichen Sie uns telefonisch unter 04202 / 638370. Sie können uns auch direkt per E-Mail unter info@rechtsanwaltkaufmann.de kontaktieren, um mehr darüber zu erfahren, wie wir Ihnen helfen können, Greenwashing zu vermeiden und nachhaltige Finanzprodukte erfolgreich zu vermarkten. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.

Die enthaltenen Informationen in diesem Artikel dienen allgemeinen Informationszwecken und beziehen sich nicht auf die spezielle Situation einer Person. Sie stellen keine rechtliche Beratung dar. Im konkreten Einzelfall kann der vorliegende Inhalt keine individuelle Beratung durch fachkundige Personen ersetzen.

Eine individuelle Beratung mit einem Rechtsanwalt wird empfohlen, um Ihre spezifische Situation zu bewerten und eine maßgeschneiderte Vorgehensweise zu entwickeln.


Fragen und Antworten zum Thema „Sustainable Finance Disclosure Regulation“:

  • Was versteht man unter dem Begriff „Greenwashing“ und welches Gesetz regelt diese Praxis in Deutschland?

    Greenwashing bezeichnet die Praxis, falsche oder irreführende Behauptungen über die Umweltfreundlichkeit von Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftspraktiken eines Unternehmens aufzustellen, um ein umweltbewusstes Image zu fördern. In Deutschland regelt unter anderem das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) solche irreführenden Praktiken, um Verbraucher zu schützen. Die BaFin überwacht Greenwashing im Finanzsektor und stellt sicher, dass Finanzprodukte ihre Nachhaltigkeitsversprechen einhalten.

  • Welche Methoden können Unternehmen einsetzen, um Greenwashing zu erkennen und zu vermeiden?

    Unternehmen können verschiedene Methoden einsetzen, um Greenwashing zu erkennen und zu vermeiden. Dazu gehören der Einsatz von Datenanalyse und Künstlicher Intelligenz (KI) zur Überprüfung von ESG-Berichten, regelmäßige unabhängige Audits und die Einhaltung von anerkannten Zertifizierungen wie ISO 14001.

    Zudem sollten Unternehmen Benchmarking-Studien nutzen, um ihre Nachhaltigkeitsangaben gegen Branchenstandards zu vergleichen, und Feedback von relevanten Stakeholdern einholen, um die Authentizität ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu bestätigen. Durch diese Maßnahmen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Nachhaltigkeitsbehauptungen klar, genau und überprüfbar sind.

  • Wie hilft die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) bei der Vermeidung von Greenwashing im Finanzsektor?

    Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) verpflichtet Finanzmarktteilnehmer zur Offenlegung von detaillierten Informationen über die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen ihrer Finanzprodukte. Durch diese Transparenzvorgaben sollen Investoren in die Lage versetzt werden, fundierte Entscheidungen zu treffen und Greenwashing zu erkennen und zu vermeiden. Die SFDR sorgt dafür, dass die Nachhaltigkeitsversprechen von Finanzprodukten überprüfbar und vergleichbar sind, was das Vertrauen der Investoren stärkt und Greenwashing entgegenwirkt.


Mehr zum Thema „Sustainable Finance Disclosure Regulation“:


Quellen zum Thema Greenwashing Gesetz:


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