Online Casino Geld Zurück? – Update und Erfahrungen 2023

Online Casino Geld zurück - Gerichtsurteile und Erfahrungen
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Online Casino Geld zurück Erfahrungen 2023 – So bekommen Sie Ihr Geld zurück

Vom Pech verfolgte Onlinecasino-Spieler machen gute Erfahrungen bei der Rückforderung auch im Jahr 2023

Onlinecasino-Verluste zurückfordern ist dank vieler Gerichtsurteile möglich. Das jüngste Urteil des Oberlandesgerichts München (OLG) bestätigt die bisherige Rechtsprechung zur Rückforderung von verlorenem Geld bei Online Casinos. Obwohl es bislang noch keine höchstrichterliche Entscheidung gibt, gibt das Urteil mehr Rechtssicherheit für diejenigen, die ihr Geld zurückfordern möchten. Es ist ersichtlich, dass es eine klare Tendenz in der Rechtsprechung gibt, die gute Aussichten für erfolgreiche Rückerstattungen im Jahr 2023 bietet.

Verluste aus Online-Casino zurückfordern – so ist die Rechtslage

Es ist eigentlich kein Geheimnis, dass Casinos ihre Wirtschaftlichkeit durch einen sogenannten “Bankvorteil” erhalten, es wird mit einem gewissen Verlust des Spielers gerechnet. Die Verheißung des großen Glücks lässt das Risiko des Verlusts seitens der Spielenden in den Hintergrund treten. Kleine Gewinne hier und da halten sie bei der Stange. Der Verlust gehört zum Glücksspiel dazu, ja macht mitunter gerade seinen Reiz aus, erhöht die Spannung, so ist es seit Jahrhunderten. Warum also sollte man im Falle eines Verlusts, dessen man sich als Spieler ja gewahr ist, das Geld zurückfordern können?

Die Möglichkeit der Rückforderung besteht ausschließlich bei Online-Casinos, nicht nach einem Besuch der lokalen Spielhalle. Online-Glücksspiel war vor dem 1. Juli 2021 nur für einige Ausnahmen mit Lizenzen in Schleswig-Holstein und solchen der Darmstädter Glücksspielaufsicht erlaubt. Naturgemäß hielt ein Verbot weder Anbieter noch Spieler davon ab, dem bequemen Glücksspiel auf der Couch zu frönen, der Onlineglücksspielmarkt wuchs und wuchs. Infolgedessen sahen sich die zuständigen Bundesländer dazu gezwungen, der suchtpotenzialbehafteten Branche mit Regulierung zu begegnen. Die Auflagen sind streng, und so sind bis heute keine neuen Online-Glücksspiel-Lizenzen neu dazugekommen.

Gewinne, die ein Online-Casino-Betreiber bislang erwirtschaftete, waren in aller Regel durch illegales Glücksspiel zustande gekommen. Ein Vertrag, der gegen ein gesetzliches Verbot verstößt, ist gemäß § 134 BGB “ex tunc” nichtig, das heißt, er ist so zu behandeln, als sei er von Anfang an unwirksam gewesen oder noch einfacher ausgedrückt: als habe er nie existiert. Ein Zahlungsanspruch gegen einen Schuldner kann sich indes vor allem aus einem Vertrag ergeben. Wenn nun Geld vom Casino-Verlierer zum Casino-Betreiber floss, dann wegen des Onlineglücksspielverbots ohne vertragliche Grundlage. Wenn jemandem Geld zufließt, ohne dass dafür ein Rechtsgrund besteht, besteht auch kein Recht zum Behalten dürfen. Vielmehr hat die Person, aus deren Vermögen das Geld stammte, einen Anspruch auf Rückzahlung gegen den Beglückten aus § 812 Abs. 1 S. 1 BGB.

Soweit hätte ein Onlinecasino-Spieler schon von Gesetzes wegen einen Anspruch auf Rückzahlung gegen das Casino, wenn da nicht die Rückausnahme des § 817 S. 2 BGB wäre. Danach kann der soeben erwähnte Anspruch nicht geltend gemacht werden, wenn dem Leistenden (hier dem Spieler) derselbe Verstoß wie dem Empfänger (hier dem Online-Casino) zur Last gelegt werden kann. Das gesetzliche Verbot trifft auch den Spieler, sodass dieser nach streng wörtlicher Gesetzesanwendung keinen Rückzahlungsanspruch gegen das Online-Casino oder dessen Bank hat. 

Aufgrund neuerer Rechtsprechung können Online-Casino-Spieler dennoch erfolgreich verlorene Einsätze von Casinos oder Banken zurückfordern. Dies steht nur auf den ersten Blick im Widerspruch zu den vorherigen Feststellungen, aber Gerichte, wie zuletzt das OLG München, argumentieren, dass § 817 Satz 2 BGB ihrem Sinn und Zweck nach interpretiert werden müsse. Ziel sei es gerade nicht, Online-Casino-Betreiber vor Rückforderungen zu schützen und diese in ihrem Handeln so auch noch zu bestätigen. Geschützt werden soll vielmehr der Spieler.

Warum Verluste im Online-Casino zurückgefordert werden können

Der soeben hergeleitete Anspruch ergibt sich schon aus dem Gesetz, er muss nicht erst durch ein Gericht festgestellt werden. Aus diesem Grund können Sie sich direkt an den Anspruchsgegner wenden. Im konkreten Fall wird aber anwaltliche Hilfe dennoch ratsam sein, da der Anspruchsgegner sich in nicht wenigen Fällen als äußerst zahlungsunwillig erweist. Zunächst wird das Bestehen eines Anspruches ohnehin verneint. Auch haben viele Anbieter trotz deutschsprachiger Websites ihren Geschäftssitz außerhalb Deutschlands, in Malta oder Zypern, was eine Anspruchsstellung zusätzlich erschwert. Das bedeutet leider, dass recht haben und Recht bekommen zwei gänzlich verschiedene Paar Schuhe sind.

Um zu Ihrem Recht zu kommen, kann es daher im Einzelfall vonnöten sein, dass Sie Ihren Anspruch mit anwaltlicher Hilfe vor einem Gericht geltend machen und diesen in der Folge, notfalls auch im Wege der Vollstreckung, durchsetzen lassen. Hierbei ist wiederum häufig Geduld gefragt, denn ein Sitz und Konten im Ausland, sowie ein undurchsichtiges und sich stetig wandelndes Firmengeflecht stellt die deutsche Justiz vor Durchsetzungsschwierigkeiten. Die vergangenen Gerichtsurteile in den einschlägigen Fällen geben Grund zur Hoffnung, dass auch zukünftig zugunsten der Spieler geurteilt wird.

Wie gut stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Rückforderung?

Derzeit machen viele Spieler gute Erfahrungen, denn die Chancen für eine Rückforderung stehen ausgesprochen gut. Zwar steht eine höchstrichterliche Rechtsprechung noch aus, es hat jedoch bereits eine ganze Reihe von Gerichten, darunter das LG Frankfurt, das OLG Hamm und zuletzt auch das OLG München, die Verbraucherrechte gestärkt und zugunsten der Spieler entschieden.

Zu beachten ist lediglich, dass der Spielvertrag mit einem Casino ohne deutsche Lizenz geschlossen worden sein muss, mit anderen Worten der Vertrag mit dem Online-Casino muss nichtig sein, siehe oben. 

Zudem dürfte der Anspruch noch nicht verjährt sein, um noch durchsetzbar zu sein. Wenn die Gerichte eine Schadensersatzpflicht bejahen, kann es eine zehnjährige Verjährungsfrist geben, d. h. Verluste ab 2013 können noch bis Ende 2022 geltend gemacht werden.

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Die enthaltenen Informationen in diesen Artikel dienen allgemeinen Informationszwecken und beziehen sich nicht auf die spezielle Situation einer Person. Sie stellen keine rechtliche Beratung dar. Im konkreten Einzelfall kann der vorliegende Inhalt keine individuelle Beratung durch fachkundige Personen ersetzen.

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Fragen und Antworten zum Thema „Online Casino Geld zurück Erfahrung 2023“

Wie funktioniert die Rückforderung von verlorenem Geld bei Online Casinos?

Schon bevor Online-Casinos im Juli 2021 in Deutschland zum Teil legalisiert wurden, haben Unzählige die damals illegalen Plattformen genutzt. Eine ganze Reihe von Gerichten wollte die Online-Casino-Betreiber nicht ohne Weiteres davon kommen lassen und entschied zugunsten der klagenden Spieler, die teils hohe Verluste zu beklagen hatten.

Online Casino Geld zurück: Welche Erfahrungen gibt es im Jahr 2023?

Angesichts der verbraucherfreundlichen Rechtsprechung der Gerichte machen viele ehemalige Spieler hervorragende Erfahrungen, nicht wenige konnten ihre gesamten Verluste zurückgezahlt bekommen. Wer sich rechtzeitig kümmert, bevor der Anspruch gegebenenfalls verjährt ist, hat gute Chancen auf eine Rückzahlung.

Online Casino Geld zurück Gerichtsurteil: Welche Auswirkungen hat das neueste Gerichtsurteil?

Das OLG München geht mit seiner Entscheidung grundsätzlich in dieselbe Richtung wie vorherige Gerichte auch. Solange es noch keine höchstrichterliche Entscheidung gibt, gewährt jedoch jede Entscheidung immerhin etwas mehr Rechtssicherheit, dass auch in Zukunft so entschieden werden wird. Inzwischen lässt sich eine recht klare Rechtsprechungslinie erkennen, die gute Chancen auf eine erfolgreiche Rückforderung verheißt.


Quellen zum Thema „Online Casino Geld zurück“.

https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/olg-muenchen-18u53822-online-gluecksspiel-casino-spieler-bgh-rueckzahlung/

https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/gluecksspiel-staatsvertrag-online-casinos-wetten-poker-sport-bverfg-eugh/

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lg-frankfurt-2-07o431-20-online-casino-muss-spieler-77000-euro-zurueckzahlen/

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/online-casino-urteil-1.5232596

https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/urteil-online-gluecksspiel-wird-zum-milliardenrisiko-fuer-zahlungsabwickler-wie-paypal/25442698.html

OLG München, Beschl. v. 20.09.2022, Az. 18 U 538/22

LG Frankfurt, Urt. v. 29.07.2022, Az. 2-07 O 431/20


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