Betrugsmasche Brief: Wie Phishing-Briefe von „Commerzbank“ und „Sparkasse“ Ihre Daten stehlen

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Betrugsmasche Brief: Achtung, Briefkastenfalle! Wenn die „Bank“ per Post Ihre Daten will!

Warum der altmodische Briefkasten plötzlich zum digitalen Minenfeld wird

In einer Ära, in der digitale Kommunikation dominiert, erscheint der traditionelle Briefkasten fast nostalgisch. Doch gerade dieser wird zunehmend zum Einfallstor für Betrüger. Phishing-Briefe, die sich als offizielle Schreiben von Banken wie der Commerzbank oder der Sparkasse ausgeben, sind auf dem Vormarsch. Diese betrügerischen Briefe zielen darauf ab, sensible Daten zu erbeuten und verursachen erheblichen finanziellen Schaden. Es ist daher essenziell, über diese Betrugsmaschen informiert zu sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Quishing: Wenn der QR-Code zur Falle wird

Phishing ist längst nicht mehr nur ein Problem des digitalen Raums. Während klassische Betrugsmaschen wie E-Mail-Phishing oder gefälschte SMS seit Jahren bekannt sind, haben sich Cyberkriminelle zunehmend auf analoge Methoden verlegt – mit täuschend echten Briefen, die das Vertrauen der Empfänger ausnutzen. Ein besonders raffinierter Trick hat sich dabei in den letzten Monaten verbreitet: Quishing.

Der Begriff „Quishing“ setzt sich aus den Wörtern „QR-Code“ und „Phishing“ zusammen und beschreibt eine Angriffsmethode, bei der Opfer dazu verleitet werden, über einen QR-Code auf eine manipulierte Webseite zu gelangen. Die Täter machen sich dabei die zunehmende Akzeptanz von QR-Codes zunutze, die im Zuge der Corona-Pandemie für kontaktloses Bezahlen, Online-Registrierungen und Behördenkommunikation immer populärer wurden. Während Verbraucher im Umgang mit betrügerischen E-Mails inzwischen oft skeptischer sind, wird dem Scannen eines QR-Codes in der Regel weniger Misstrauen entgegengebracht – genau das macht Quishing so gefährlich.

Die Betrüger setzen gezielt auf den Vertrauensfaktor postalischer Kommunikation. Ein offizielles Schreiben mit Bank-Logo, einer korrekten Firmenanschrift und vielleicht sogar einer gefälschten Unterschrift wirkt auf viele Menschen glaubwürdiger als eine E-Mail, die potenziell in den Spam-Ordner wandert. Diese Perfektionierung des Phishing-Ansatzes zeigt sich besonders in den gefälschten Phishing-Briefen der Commerzbank und Sparkasse, die in letzter Zeit für Schlagzeilen gesorgt haben.

Ein konkretes Beispiel: Ein Kunde erhält einen Brief, der scheinbar von der Commerzbank stammt. Darin wird er aufgefordert, dringend sein Photo-TAN-Verfahren zu aktualisieren, um Sicherheitslücken zu schließen. Statt eines Links in einer E-Mail gibt es diesmal einen QR-Code. Das Perfide daran: Der Kunde wird nicht misstrauisch, da kein direkter Link zum Anklicken vorhanden ist – eine gängige Warnung gegen Phishing-Mails entfällt hier also. Beim Scannen gelangt er auf eine nachgebaute Webseite, die der echten Commerzbank-Login-Seite täuschend ähnelt. Sobald er dort seine Zugangsdaten eingibt, landen diese direkt in den Händen der Betrüger.

Ein ähnliches Vorgehen wurde bei Sparkassen-Kunden beobachtet. Auch hier erhielten Opfer Briefe mit QR-Codes, die angeblich zur „Sicherheitsüberprüfung des Online-Bankings“ führen sollten. Die betrügerischen Webseiten fragen nicht nur Logindaten ab, sondern teilweise auch TANs, um sofort Transaktionen auszulösen. Die Täter können so direkt auf das Konto zugreifen oder gar Überweisungen in Echtzeit vornehmen.

Die raffinierte Täuschung zeigt sich auch darin, dass viele dieser Briefe mit realistischen Details ausgestattet sind. Manche enthalten sogar Hinweise auf „Maßnahmen der BaFin“ oder angebliche Kooperationen mit IT-Sicherheitsbehörden, um das Gefühl von Seriosität zu verstärken. Das bedeutet, dass sich Verbraucher nicht mehr nur auf Rechtschreibfehler oder schlechte Druckqualität verlassen können, um einen Betrug zu erkennen.

Doch nicht nur Banken sind Zielscheibe dieser Masche. Auch Energieversorger, Telekommunikationsunternehmen oder Behörden werden zunehmend imitiert. So kursierten zuletzt auch gefälschte Briefe, die im Namen von Mobilfunkanbietern wie der Telekom oder Vodafone versendet wurden – mit der Aufforderung, QR-Codes für „Netzwerk-Optimierungen“ oder „SIM-Karten-Aktivierungen“ zu scannen.

Woran erkennt man Phishing Briefe und wie schützt man sich?

Phishing ist eine weit verbreitete Betrugsmasche, aber Quishing hebt die Täuschung auf ein neues Level. Die Täter setzen gezielt auf postalische Kommunikation, da ein Brief mit Banklogo, korrekter Firmenanschrift und womöglich einer gefälschten Unterschrift auf viele Menschen vertrauenswürdig wirkt. Die Kombination aus einem physischen Schreiben und einem QR-Code sorgt dafür, dass Opfer weniger misstrauisch sind – ganz anders als bei den inzwischen oft als verdächtig erkannten E-Mail-Phishing-Versuchen.

Doch worin liegt die besondere Gefahr dieser Masche?

  • Hohe Glaubwürdigkeit durch postalische Zustellung: Ein offizieller Brief wirkt vertrauenswürdiger als eine E-Mail, die leicht im Spam-Ordner landet.
  • Täuschend echte Webseiten: Die betrügerischen Webseiten, auf die die QR-Codes führen, sehen oft identisch mit den Originalseiten aus – teils mit echten Sicherheitszertifikaten und täuschend echten URLs, die wie Bankadressen aussehen.
  • QR-Code als Tarnung: Während man bei Links in E-Mails die Adresse vorab überprüfen kann, ist dies bei einem QR-Code nicht möglich. Das Opfer weiß erst, wohin er führt, wenn es zu spät ist.
  • Psychologische Manipulation: Betrüger nutzen Social-Engineering-Techniken wie Zeitdruck („Bitte scannen Sie den Code innerhalb von 24 Stunden, sonst wird Ihr Konto gesperrt“) oder Sicherheitswarnungen („Aufgrund neuer EU-Vorschriften ist eine Verifizierung erforderlich“), um Opfer zur schnellen Reaktion zu bewegen.

So erkennen Sie einen Quishing-Versuch

Es gibt einige klare Warnsignale, die darauf hindeuten, dass es sich um eine betrügerische Nachricht handelt:

  • Unaufgeforderte Briefe: Wenn Sie ohne vorherige Kommunikation von Ihrer Bank einen Brief erhalten, der Sie zur Eingabe persönlicher Daten auffordert, sollten Sie misstrauisch sein.
  • Unpersönliche Anrede: Echte Banken sprechen ihre Kunden mit Namen an. Formulierungen wie „Sehr geehrter Kunde“ oder „Liebe/r Kontoinhaber/in“ sind oft ein Zeichen für Betrug.
  • QR-Codes zur Dateneingabe: Banken fordern selten über einen Brief und einen QR-Code dazu auf, sensible Daten zu aktualisieren.
  • Dringlichkeit und Drohungen: Formulierungen wie „Ihr Konto wird gesperrt, wenn Sie nicht sofort reagieren“ oder „Letzte Chance zur Aktualisierung Ihrer Sicherheitsdaten“ sind typische Merkmale von Betrugsversuchen.
  • Aufforderung zur Preisgabe sensibler Daten: Banken fragen niemals per Brief, E-Mail oder SMS nach Passwörtern, PINs oder TANs.

Wie schützen Sie sich vor Quishing?

Um nicht Opfer eines solchen Betrugs zu werden, sollten Sie folgende Sicherheitsmaßnahmen beachten:

QR-Codes nicht unbedacht scannen: Prüfen Sie stets, ob ein Schreiben tatsächlich von Ihrer Bank stammt. Bei Unsicherheiten rufen Sie die Bank über die offizielle Telefonnummer an.


Webseitenadressen genau prüfen: Falls Sie doch auf eine Website geleitet werden, achten Sie darauf, dass die URL korrekt ist und keine ungewöhnlichen Zusätze enthält. Banken verwenden keine komplizierten oder abweichenden Adressen.


Keine persönlichen Daten preisgeben: Geben Sie Ihre Zugangsdaten nur direkt über die offizielle Banking-App oder Website ein – und niemals über einen QR-Code aus einem Brief.


Verdächtige Briefe melden: Falls Sie einen solchen Brief erhalten, melden Sie ihn sofort bei Ihrer Bank und der Polizei. Je schneller Betrugsfälle bekannt werden, desto eher können andere gewarnt werden.Indem Sie wachsam bleiben und diese Hinweise befolgen, können Sie sich effektiv vor Phishing-Briefen der Commerzbank, Sparkasse und anderer Banken schützen und Kriminellen das Handwerk erschweren.

Weitere Phishing-Methoden im Umlauf

Neben Quishing gibt es weitere Phishing-Varianten, die aktuell kursieren:

  • Smishing: Betrüger versenden SMS mit Links zu gefälschten Webseiten oder mit der Aufforderung, persönliche Daten preiszugeben.
  • Vishing: Hierbei rufen Kriminelle ihre Opfer an und geben sich als Bankmitarbeiter aus, um an vertrauliche Informationen zu gelangen.
  • E-Mail-Phishing: Klassische Phishing-E-Mails, die zur Eingabe von Login-Daten auf gefälschten Webseiten auffordern.

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Die enthaltenen Informationen in diesem Artikel dienen allgemeinen Informationszwecken und beziehen sich nicht auf die spezielle Situation einer Person. Sie stellen keine rechtliche Beratung dar. Im konkreten Einzelfall kann der vorliegende Inhalt keine individuelle Beratung durch fachkundige Personen ersetzen.

Eine individuelle Beratung mit einem Rechtsanwalt wird empfohlen, um Ihre spezifische Situation zu bewerten und eine maßgeschneiderte Vorgehensweise zu entwickeln.


Fragen und Antworten zum Thema Betrugsmasche Brief und Phishing Briefe:

  • Wie kann ich einen Phishing-Brief der Commerzbank oder Sparkasse sicher erkennen?

    Phishing-Briefe der Commerzbank oder Sparkasse sind oft täuschend echt gestaltet, enthalten jedoch bestimmte Merkmale, die sie entlarven können:

    – Die Anrede ist oft unpersönlich („Sehr geehrter Kunde“ statt Ihres Namens).
    – Ein QR-Code wird zur schnellen Dateneingabe genutzt – Banken fordern selten per Brief zur Nutzung von QR-Codes auf.
    – Der Brief drängt auf schnelle Handlung, z. B. mit der Drohung einer Kontosperrung.
    – Die angegebene Internetadresse unterscheidet sich leicht von der echten Bank-URL oder führt auf eine nicht verifizierte Seite.

    Falls Sie einen Phishing-Brief der Commerzbank oder Sparkasse erhalten, prüfen Sie die Inhalte genau und kontaktieren Sie Ihre Bank ausschließlich über die offiziellen Kanäle.

  • Warum ist die Betrugsmasche mit Briefen und QR-Codes so gefährlich?

    Phishing-Briefe sind gefährlich, weil sie ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit erzeugen. Ein offiziell wirkender Brief im Briefkasten wird weniger misstrauisch hinterfragt als eine E-Mail oder SMS. Quishing, also das Phishing mittels QR-Codes, erhöht die Gefahr zusätzlich, da das Opfer nicht sofort erkennt, wohin der Scan führt.
    Bankkunden sind sich oft bewusst, dass sie Phishing-Mails misstrauen sollten, doch die Betrugsmasche mit Briefen spielt gezielt mit dem Vertrauen in klassische Post. Zudem sind Phishing-Briefe der Commerzbank und anderer Banken oft so gut gefälscht, dass selbst aufmerksame Kunden sie nicht sofort als Betrug erkennen.

  • Was sollte ich tun, wenn ich einen verdächtigen Phishing-Brief erhalten habe?

    Wenn Sie einen verdächtigen Phishing-Brief der Commerzbank, Sparkasse oder einer anderen Bank erhalten, sollten Sie folgende Schritte einhalten:

    1. Keinen QR-Code scannen und keine Daten eingeben – Falls Sie bereits gescannt haben, geben Sie keine Informationen ein.
    2. Bank direkt kontaktieren – Nutzen Sie die offiziellen Telefonnummern oder besuchen Sie die Filiale persönlich.
    3. Den Brief der Polizei oder Verbraucherzentrale melden – Je mehr solche Fälle bekannt werden, desto besser können Banken und Behörden andere Kunden warnen.
    4. E-Mails oder SMS zur Bestätigung ignorieren – Oft folgen nach einem Phishing-Brief weitere Kontaktversuche durch Betrüger, die Druck aufbauen wollen.

    Bleiben Sie wachsam – Phishing-Briefe sind eine der raffiniertesten Betrugsmaschen und sind immer schwerer zu erkennen. Ein gesundes Misstrauen schützt Sie vor finanziellen Schäden.


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